Erfolgsrezept: mehrsprachige Website
Warum dein Unternehmen eine haben sollte und was du dabei beachten musst
Deutsch, Englisch, und das war’s?
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Deutsch für deine Website schon ausreichen wird. Vielleicht hast du deine Seite zusätzlich auf Englisch übersetzen lassen? Sehr gut! Dann bist du bereits deutlich besser aufgestellt. Aber leider – oder viel mehr, zum Glück (denn sonst wäre die Welt ja langweilig) – gibt es viele Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch oder Englisch ist.
Das Problem für dich und deine Firmenwebsite: Welcher User sucht schon etwas in einer Sprache, die nicht seine bevorzugte ist. Selbst wenn – zum Beispiel – ein deutscher Muttersprachler sehr gut Englisch spricht, wird er auf der Suche nach Informationen vermutlich eher auf eine deutschsprachige Seite klicken. Das Gleiche gilt für die Suchanfragen, die er bei Google eintippt. Spannend wird’s auch bei der Kaufentscheidung: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein User etwas von einer Seite in seiner eigenen Sprache kauft, ist nämlich deutlich höher.
Was bringt dir die Übersetzung deiner Website in mehrere Sprachen?
Eine Website in mehrere Sprachen übersetzen zu lassen klingt nach viel Aufwand. Aber lohnt sich dieser auch? Die Antwort lautet wie so oft: Das kommt darauf an. Und zwar auf das, was du mit deiner Website erreichen möchtest. Wo siehst du deinen (potenziellen) Markt? Aus welchen Personen setzt sich deine Zielgruppe zusammen? Wie willst du dich mit deiner Marke positionieren?
Wie du zu deinen Übersetzungen kommst
Eines vorweg: Bitte lass deine Website nicht von Google Translate übersetzen. Es ist kein Geheimnis, dass dabei viel Unsinniges (und Peinliches!) herauskommt. Mehr dazu kannst du in unserem Beitrag „Google Translate: Freund oder Feind?“ lesen.
Die Verwendung von automatisch-generierten Übersetzungen schadet dabei nicht nur deinem SEO-Ranking. Solche Seiten werden von Kunden oftmals als unseriös empfunden. Google selbst gibt zu, dass der Übersetzungsservice keine „human translators“ ersetzen kann.
Was noch hinzu kommt, ist, dass der Text sprachliche und kulturelle Begebenheiten des „Ziellandes“ miteinbeziehen muss. Gegebenenfalls müssen Maßeinheiten, Datumsangaben, Währungen, etc. angepasst werden. Bestimmte Schreibweisen, Konventionen oder kulturell unterschiedliche Assoziationen (in Asien gilt zum Beispiel die Farbe Weiß als Trauerfarbe) sollten nicht außer Acht gelassen werden. Kurzum, der Leser muss das Gefühl haben, die Seite stammt aus dem eigenen Land und wurde speziell dafür geschrieben. In der Fachsprache nennt man diesen Prozess Lokalisierung.
Eine gute Webtext-Übersetzung sollte außerdem auf den Zielmarkt und die dortige Zielgruppe abgestimmt werden. Unterscheiden sich deine Personas je nach Nationalität? Dann sollte sich das in der Übersetzung widerspiegeln! Es kann auch sein, dass ein Thema für User aus einem bestimmten Land überhaupt nicht relevant ist. Der Texter/Übersetzer muss dann den Inhalt anpassen oder vielleicht sogar ganz neue Inhalte für den fremdsprachlichen Zielmarkt erstellen.
Wer in den Suchergebnissen auf der ersten Seite ranken möchte, darf auf die Keywords nicht vergessen. Die Erstellung von SEO-freundlichen Texten gehört zum Einmaleins des Content-Marketing. Das trifft natürlich auch auf Übersetzungen zu. Eine Keyword-Recherche speziell für den Zielmarkt lohnt sich also auf alle Fälle!
Gut zu wissen: Auch, wenn wir das gerne vergessen – in manchen Ländern spielt Google als Suchmaschine (fast) gar keine Rolle. In China verwenden die meisten User stattdessen Baidu oder Sogou. In Russland „googelt“ die Mehrheit auf Yandex. Und die Tschechen bevorzugen Seznam …
Die meisten Unternehmen überlegen sich außerdem ganz genau, wie sie sich in ihrem Webauftritt präsentieren möchten. Sie verwenden feste Begrifflichkeiten, spezielle Formulierungen, Fachvokabular und bestimmte Claims. Manche Wörter haben es sogar auf eine „No-Go“-Liste geschafft. Warum sollte das also in der Fremdsprache anders sein? Ein Übersetzungsprogramm nimmt darauf keine Rücksicht – ein guter Übersetzer schon!