Was ist Social Commerce?

So funktionieren erfolgreiche Verkaufsstrategien auf TikTok, Instagram & Co.

Autor:in
Portrait von Christa Schwandtner | © punkt & komma
Christa Schwandtner
Content-Management & Redaktion

Hast du dich schon einmal gefragt, wie genau Social Commerce – also der Verkauf von Produkten über soziale Medien – funktioniert? Neben personalisierter Werbung, Kundenbewertungen und Live-Shopping gibt es noch viel mehr über dieses spannende Thema zu erfahren. Wir haben bei unserer Social-Commerce-Expertin Chiara nachgefragt. Sie beantwortet dir die wichtigsten Fragen zum Verkaufen auf den beliebtesten Social-Media-Plattformen.

Social Commerce ist in aller Munde. Erkläre uns bitte, was Social Commerce eigentlich bedeutet!

Im Grunde geht es darum, soziale Medienplattformen zu nutzen, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Dabei werden die traditionellen Verkaufsstrategien um die Interaktion und die Community-Bildung auf TikTok, Instagram und Co. ergänzt. Für Unternehmen – egal, ob groß oder klein – ist Social Commerce ein wichtiger Schritt in Richtung „Social Media Marketing 2.0“. 

Klingt wie Social Media Marketing? Ist es aber nicht! Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Strategien:

  • Social Media Marketing zielt primär darauf ab, Follower:innen und Fans zu gewinnen, um deren Awareness für das eigene Angebot zu schaffen. 
  • Social Commerce hingegen ermöglicht direkte Verkaufsabschlüsse über oder auf den sozialen Plattformen.

Welche Vorteile haben Unternehmen, wenn Sie Social Commerce anwenden?

Ein großer Vorteil von Social Commerce ist die Möglichkeit, personalisierte und zielgerichtete Werbung auf den sozialen Netzwerken zu schalten. Das funktioniert am besten über die Analyse der Nutzerdaten und mit viel Verständnis für die Vorlieben und Interessen der Zielgruppe. Diese maßgeschneiderte Werbung soll genau jene Nutzer:innen ansprechen, die am wahrscheinlichsten an einem Kauf interessiert sind. So werden Streuverluste minimiert und die Effektivität der Werbekampagne gesteigert.

Hast du Tipps, wie man die Glaubwürdigkeit einer Marke mit Social Commerce steigert?

Ein weiterer Vorteil sind authentische Kundenbewertungen und Empfehlungen. Diese haben großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen von Verbraucher:innen. Die Meinung anderer hilft Personen dabei, Vertrauen zu einer Marke aufzubauen und stärkt so mitunter auch die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens. Daher sollte dieses Kunden-Feedback unbedingt genutzt werden und Teil einer Social-Commerce-Strategie sein.

Weiters haben Unternehmen auf Social-Media-Plattformen die Chance, mit ihrer Zielgruppe in direkten Kontakt zu treten und eine loyale Community aufzubauen. Wie das gelingt? Durch laufende Interaktion und Engagement! Idealerweise entstehen langfristige Kundenbeziehungen, die wiederum zu mehr Vertrauen bei potenziellen Neukund:innen führen.

Wie sorgst du dafür, dass Social-Commerce-Strategien erfolgreich sind?

Um Verkaufsabschlüsse über Social Media zu erzielen, nutzen wir idealerweise Conversion Rate optimierte Creatives. Das heißt: Die gezeigten Bilder und Videos müssen so ausgerichtet sein, dass User:innen sich zum Kauf animiert fühlen. Dabei sollte man unbedingt beachten, dass User-generated Content vor allem im Top-Funnel (also bei der Neukundenansprache) beliebt ist. Hier wirkt der Content besonders authentisch und erzielt dadurch eine höhere Klickrate im Vergleich zu klassischen Werbeanzeigen.

Im Retargeting arbeiten wir gerne mit dynamischen Produktanzeigen. Der Algorithmus präsentiert den User:innen automatisiert jenes Produkt, an denen diese laut bisherigen Daten das größte Interesse gezeigt haben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einrichtung von Instagram Shops. Diese kann man sich als digitale Schaufenster vorstellen, die der Inspiration dienen.

Und natürlich müssen die Inhalte den Interessen der User:innen entsprechen und erneut ihre Aufmerksamkeit erregen.

Ein weiterer Trend im Zusammenhang mit Social Commerce ist Live-Shopping. Was weißt du darüber?

Live-Shopping meint das Live-Streaming von Produktvorführungen oder Verkaufspräsentationen über soziale Medien oder andere digitale Kanäle. Diese Online-Events werden von Influencer:innen, Marken oder Einzelhändlern veranstaltet. Dabei präsentieren sie ihre Produkte und geben den Zuschauer:innen die Möglichkeit zur direkten Interaktion. Potenzielle Käufer:innen stellen Fragen, geben Feedback und kaufen Produkte in Echtzeit. Verkäufer:innen wiederum können unmittelbar auf individuelle Bedürfnisse und konkrete Fragen eingehen. So schafft man ein einzigartiges Einkaufserlebnis

Zusammengefasst: Live-Shopping als Teil einer Social-Commerce-Strategie …
… verbessert das Einkaufserlebnis.
… bietet die effektive Möglichkeit, in direkten Kundenkontakt zu treten.
… fördert das Geschäft.
… steigert das Bewusstsein für die Marke und das Produkt.

In der USA und in Asien setzt man bereits auf den Direct Check-out. Was glaubst du? Kommt diese Meta-Funktion auch zu uns nach Europa? Wie könnte sich das auf Social Commerce auswirken?

Derzeit gibt es nur Gerüchte, wann genau der Direct Check-out – auch als In-App-Kauf oder Social-Commerce-Kauf bekannt – eingeführt werden soll. Selbst wir warten schon ungeduldig darauf. Jedoch wurde angekündigt, dass Meta und TikTok an einer nahtlosen Kaufabwicklung in seine Social-Media-Plattformen arbeitet.

Mit dem Direct Check-out können Nutzer:innen Produkte direkt auf der Social-Media-Plattform kaufen. Eine Weiterleitung auf eine externe Website und eine umständliche Registrierung in einem Onlineshop fallen damit weg.

Der Vorteil? Eine reibungslose und schnelle Kaufabwicklung und ein verbessertes Kundenerlebnis.

Denkst du, dass die Einführung des Direct Checkouts das Kaufverhalten der User:innen verändern wird?

Die Einführung des Direct Check-outs auf Meta wird das Thema Social Commerce revolutionieren. Das Feature bringt eine Reihe von Vorteilen mit, die den Kaufprozess erheblich vereinfachen, zum Beispiel: 

  • schnellerer Kaufabschluss
  • verbesserte Kaufabschlussrate
  • höhere Conversion-Rate
  • verbesserte Kundenbindung

Insgesamt könnte der Direct Check-out auf Meta also eine Win-win-Situation für Verkäufer:innen und Käufer:innen sein.

Zu guter Letzt:

Kannst du uns erklären, was Conversational Commerce ist?

Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbraucher:innen ist in den meisten Fällen einseitig. Darum suchen immer mehr Konsument:innen den Dialog, um ihre persönlichen Fragen oder Zweifel direkt klären zu können. 

Conversational Commerce bedeutet, dass Kund:innen mithilfe künstlicher Intelligenz in ein Kaufgespräch eingebunden werden. Dies geschieht normalerweise vor einem Kauf oder während einer Transaktion durch WhatsApp-Support-Chats, Interaktions- oder Mobile-Messenger-Kampagnen. Es lässt sich nachweisen, dass durch die Imitation eines persönlichen Beratungsgesprächs der Warenkorbwert und die Conversion Rate steigen.

Wie funktioniert also Conversational Commerce und was sollte man dabei beachten?

Conversational Commerce funktioniert mit WhatsApp-Support-Chats, geführten Gesprächen vor dem Verkauf, laufenden Concierge-Services und interaktiven Marketingkampagnen. Die Verbreitung von Messaging-Apps, wie beispielsweise WhatsApp, in Kombination mit KI-Chat-Funktionen und Sprachassistenten ermöglicht Conversational Commerce in großem Umfang. Mit diesen Tools wird eine natürliche Interaktion zwischen einer künstlichen Intelligenz und den Interessent:innen kreiert. Unternehmen, die es schaffen den Service- und Dialoggedanken in Messenger-Marketing-Kampagnen zu transportieren, werden dafür mit hohem Engagement belohnt.

Trotzdem sollte man nicht vergessen: Schlussendlich stehen auch bei Conversational Commerce die Kund:innen im Fokus. Sie sollen sich persönlich abgeholt und gut beraten fühlen.

Chiara vorgestellt

Wer steckt hinter unserem Interview?

Chiara ist bei punkt & komma die Expertin für Social Media Performance Marketing. Sie bringt über sechs Jahre Erfahrung in Paid Social und in der Betreuung von Werbebudgets in Millionenhöhe mit. Dabei hat sie Meta-, TikTok- und Pinterest-Kanäle von kleinen Start-ups bis hin zu internationalen Konzernen betreut. Danke Chiara, dass du uns Frage und Antwort zu diesem spannenden Thema gestanden hast!

Interesse geweckt?

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