UX Writing & Microcopy erfolgreich anwenden

Part Two: So wendest du die Kurztexte richtig an!

Autor:in
Portrait von Christa Schwandtner | © punkt & komma
Christa Schwandtner
Content-Management & Redaktion

Im ersten Artikel über UX Writing und Microcopy haben wir erklärt, was diese Art von Webtext auszeichnet. Im zweiten Teil unserer Blogserie zeigen wir dir, wie du diese clever einsetzen kannst. Mit dabei: viele praktische Beispiele als Inspiration für deine Microcopy-Texte.

Was ist Microcopy?

Kurz zusammengefasst:

UX Writing und Microcopy kommen idealerweise immer dann zum Einsatz, wenn User:innen in wenigen Worten angesprochen werden sollen. Dabei kann es sich um CTAs (Call to Actions) oder nützliche Hinweise handeln. Eines haben alle „Mini-Texte“ gemeinsam: eine freundliche und direkte Ansprache. Ganz nach dem Motto „Der Ton macht die Musik“.

Um Microcopy-Texte zu schreiben, die deine Zielgruppe erreichen, musst du deine Personas in- und auswendig kennen. Erinnere dich dabei an die vier Prinzipien der Handlungsmotivation:

  • Der Mehrwert zählt, nicht die Methode.
  • Begeistere dein Publikum!
  • Lade zu deiner Website ein!
  • Social Proof: Teil der imaginären Gruppe sein

Du möchtest unseren anderen beiden Blogbeiträge über UX Writing und Microcopy (erneut) lesen?

Drei goldene Regeln

So setzt du UX Writing und Microcopy richtig ein

Du bist dir noch nicht sicher, wie du Microcopy zielführend einsetzen kannst? Wir haben vier Beispiele vorbereitet. Egal, wo du die kurzen Texte verwendest, sie übernehmen immer die gleiche Aufgabe: die User:innen anzusprechen. Der Aufbau ist jedes Mal sehr ähnlich und folgt folgenden drei Grundregeln:

  1. einladender Titel
  2. Vorteile hervorheben
  3. Bedenken aus dem Weg räumen

Tipp: Manchmal brauchst du nur eine oder zwei dieser drei Regeln. Zum Beispiel für Platzhalter in Formularen, die ausschließlich Bedenken der User:innen ausräumen sollen.

Lade die Menschen ein, die sich für dein Produkt interessieren!

Sprich die Personen bereits im Titel freundlich und direkt an. Verwende einladende Formulierungen wie „Schön, dich kennenzulernen“ anstatt „Neuen Benutzer anlegen“. Oder erreiche sie mit Humor – zum Beispiel bei Fehlermeldungen und 404-Seiten.

„Oh, so war da aber nicht geplant! Wirf doch einen Blick in unser Magazin, während wir frischen Content für diese leere Seite zaubern!“ 

Klingt gleich viel besser als eine Standard-404-Fehlerseite, oder?

Wichtig: Belasse Bezeichnungen wie Registrierung, Karriere und Warenkorb in der Navigation und auf der Startseite. Nutzer:innen suchen automatisch nach diesen Begriffen und sind eher verwirrt, wenn sie diese nicht wie gewohnt vorfinden.

Bringe die Vorteile auf den Punkt!

Zähle in kurzen Sätzen oder mithilfe von Bullet Points auf, warum sich eine Aktion für die User:innen lohnt. Das könnten sein …

  • … ein vereinfachter Kaufprozess nach der Registrierung.
  • … exklusive Aktionen bei Newsletter-Anmeldungen.
  • … hilfreiche Informationen in einem Whitepaper.

Räume Bedenken aus dem Weg!

Während oder vor einer Aktion tauchen verschiedene Unsicherheiten bei den User:innen auf. Viele brechen dann den Prozess ab und suchen Angebote bei Mitbewerber:innen. Versichere deinen potenziellen Kund:innen, dass ihre Bedenken unbegründet sind. Bedenken können beispielsweise versteckte Kosten, komplizierte Formulare und die Weitergabe der persönliche Daten sein.

Selbstverständlich musst du diese Versprechen auch einhalten. Deine User:innen werden sich nämlich daran erinnern.

Vier praktische Beispiele

Wir sind der Meinung, dass die folgenden Beispiele enorm von UX Writing und Microcopy profitieren. Sie helfen dabei, deine Klickzahlen, Downloads, Registrierungen und Käufe zu erhöhen. Los geht’s!

Beispiel #1

Registrieren, einloggen und Passwort wiederherstellen

Eine Registrierung ist für die User:innen mit Zeitaufwand verbunden, den viele nicht investieren wollen. Das bedeutet, du musst Überzeugungsarbeit leisten – und zwar präzise, freundlich und konkret.

Um Microtexte in ein (Registrierungs-)Formular einzubauen, gibt es vier Varianten. Welche du am besten wann verwendest erfährst du im dritten Teil unserer Blogserie (in unserem Whitepaper) über UX Writing und Microcopy. Melde dich jetzt zu unserem Newsletter an, um ihn nicht zu verpassen!

Warst du erfolgreich, gilt es im zweiten Schritt neu angemeldete User:innen zu behalten. Sorge dafür, dass sie sich willkommen fühlen, wenn sie sich wieder auf deiner Website oder in deiner App anmelden. Behandle sie nicht wie anonyme Benutzer:innen, sondern stell sie dir bildlich als Stammkund:innen vor. Die Erstellung von Personas kann dir dabei behilflich sein.

Es ist frustrierend, wenn die Anmeldung fehlschlägt und ein neues Passwort aufgesetzt werden muss. Halte dich daher kurz und vereinfache die Passwort-Wiederherstellung. „Passwort vergessen? Kein Problem, wir schicken dir einen Link zu deinem neuen.“ oder „Super! Der Link zu deinem neuen Passwort befindet sich in deinem Posteingang!“ sind einfache, aber persönliche Erklärungen, was für deine User:innen zu tun ist.

Beispiele für Registrierungen, Login oder Passwort-Wiederherstellung:

  • Registriere dich und starte gleich mit deiner Content-Kreation!
  • Noch kein Club-Mitglied? Das kannst du hier ändern!
  • Hello again! Schau dir an, was seit deinem letzten Login so passiert ist!
  • Cool Alex, dass du wieder vorbeischaust!
  • Oh no! Passwort vergessen? Kein Problem, wir helfen dir!
Beispiel #2

Newsletter-Anmeldung

Menschen davon zu überzeugen, sich bei einem Newsletter anzumelden, ist gar nicht so einfach. Der richtige Zeitpunkt, um das Pop-up-Fenster mit der Newsletter-Einladung zu öffnen, ist genauso ausschlaggebend wie die Einladung selbst. Um die Besucher:innen deiner Website zu einer Newsletter-Anmeldung zu motivieren, muss dieser echten Mehrwert bieten. Den bringst du in einem kurzen Fließtext und knackigen Bullet Points auf den Punkt. 

Wichtig: Denke daran, die Bedenken der User:innen bezüglich Spamnachrichten aus dem Weg zu räumen! Informiere darüber, wie oft du deinen Newsletter versendest.

Beispiel für eine Newsletter-Anmeldung

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Beispiel #3

Die Macht von Buttons

Kennst du das? Nach grandiosem Content folgt ein Button, der den erfolgreichen Abschluss einer gewünschten Aktion im letzten Moment verhindert. Wie macht er das? Indem er den User:innen mit knappen Worten sagt, welche „Arbeit“ auf sie zukommt. „Jetzt registrieren“ bedeutet für die meisten Menschen nichts anderes als: „Oje – ich muss ein kompliziertes Registrierungsformular ausfüllen“ (Siehe Beispiel 1!).

Betrachte Buttons als letzten Schubs in die richtige Richtung! Sie motivieren die User:innen erneut, den Prozess tatsächlich durchzuführen. Hebe noch einmal den Vorteil hervor, den die Person erhält, sobald sie den Knopf drückt.

Beispiele für motivierende Buttons

  • Sichere dir dein Ticket für unseren Workshop!
  • Hole dir deine kostenlose Persona-Vorlage!
  • Ja, ich will dem Content-Club beitreten!
  • Lass jetzt deiner Kreativität freien Lauf!

Wichtig: Es gibt zwei Arten von Buttons. Jene, die einen erheblichen Wert bieten, indem sie Leads und Conversions generieren. Sie sind ansprechend und motivierend formuliert und passen zum Voice Toning deines Unternehmens. Dann gibt es noch Standard-Buttons, die wichtige Funktionen ausführen und den User:innen vertraut sind. Sie müssen daher unmissverständlich sein. Zum Beispiel „Weiter“, „Speichern“ und „In den Warenkorb legen“.

Beispiel #4

Zeit, Kontakt aufzunehmen!

Ein zentrales Ziel jeder Website sollte sein, potenzielle Kund:innen zu erreichen, die dich anschließend kontaktieren. Darum ist das Kontaktformular eines der wichtigsten Elemente deiner Website. Haben die Website-Besucher:innen es bis dahin geschafft, braucht es nur noch etwas Überzeugungsarbeit.

Dabei reicht es nicht einfach „Kontaktiere uns“ über ein 0815-Kontaktformular zu setzen. Auch hier werden die drei Grundregeln tragend: Sprich Interessent:innen direkt an und zähle Argumente auf, die für eine kurze Nachricht sprechen. Versichere, dass du das Anliegen der User:innen ernst nimmst und in absehbarer Zeit darauf reagieren wirst. Bestärke sie, mit dir in Kontakt zu treten – auf die gleiche Weise, als würdest du ihnen persönlich eine Visitenkarte in die Hand drücken.

Beispiele für Kontaktformulare

  • Du hast Bock auf Content-Kreation?
    Dann komm zu unserem Creative-Workshop! Wir helfen dir, deine persönliche Heldenreise zu kreieren – oder übernehmen die ganze Arbeit für dich. Lass es uns wissen!
  • Wir pfeifen auf die 3-Tages-Regel! 
    Schreib uns am besten gleich eine Nachricht! Wir freuen uns darauf, von dir zu hören!
  • Schreib mit uns zusammen Geschichten, die begeistern!
    Das erwartet dich bei uns: 
    • erfahrene Redakteur:innen, die deine Geschichte zu Papier bringen
    • Strategy Experts, die dir helfen, einen individuellen Fahrplan auszuarbeiten
    • Content Creators mit dem Blick für Details

Fazit

Neben diesen vier Beispielen gibt es noch viel mehr Webtexte, die du durch UX Writing und Microcopy aufwerten kannst. Zum Beispiel 404-Fehlerseiten, Kaufprozesse und Empty States.

Du bist unsicher, ob deine CTAs ein Update brauchen? Wir werfen gerne einen Blick darauf und schreiben Microcopy-Texte, die zu dir passen und deine Zielgruppe ansprechen. Was du dafür tun musst? Schreib uns eine Nachricht – wir freuen uns darauf, von dir zu hören!😉

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