How to: Shooting-Planung – eine Einführung

Planung ist die halbe Miete!

Nichts ist für einen Visual Storyteller erfüllender und mit mehr Freude verbunden, als einen perfekten Shootingtag zu bestreiten. Damit dieses Erlebnis für alle Beteiligten mit dem bestmöglichen Output verbunden ist, gilt allem voran ein Motto: Planung ist die halbe Miete!

Wie du ein Shooting richtig und allumfassend planst, welche Punkte du auf gar keinen Fall vergessen darfst und wie trotz Planung noch Raum für Spontanität bleibt? Das erfährst du in dieser Einführung zur Shooting-Planung.

First things first

Wie beginnt man eine Shooting-Planung?

Damit du bereits bei der Planung richtig durchstarten kannst, brauchst du zuerst einmal jene Fixpunkte, von denen das Shooting abhängt. Allem voran gilt es zu klären, wie lange der Dreh oder das Shooting dauern soll. Und wie viel Zeit dir konkret zur Verfügung steht. Die Gesamtdauer bildet die Basis des Shootings und gibt dir einen klaren Rahmen für die Planung.

Das perfekte Timing

Welche Assets (Equipment & Accessoires, Set-Deko etc.) und Personen benötige ich wann? Und an welchen Orten sollen diese zu welcher Zeit sein? Diese grundlegenden Fragen bilden den nächsten Schritt zu einer gelungenen Shooting-Planung. Zusammengefasst: Was soll wann geshootet werden? Und wie lange brauchst du dafür? Diese Fixpunkte ergeben sich quasi von selbst, wenn die Themen des Shootings vorliegen. 

Bei einer Outdoor-Session, die darauf abzielt, die landschaftliche Schönheit der Tourismusregion darzulegen, weißt du: Landschaften und Orte sind vor allem bei Tagesanbruch einfach magisch. Damit ist klar, dass du diesen Themenpunkt zeitlich ganz klar zu Beginn des Shooting-Blocks ansetzen musst.

Du shootest mit einer Familie und kleine Kinder sind mit an Bord? Logisch, dass nicht bis spät in die Nacht gedreht werden kann und Wachzeiten sowie die Aufmerksamkeitsspanne der kleinen HeldInnen den Takt angeben. Die gebuchten Models sind nur für eine bestimmt Zeit verfügbar? Auch hier ergibt sich ein bestimmter Rahmen und einzelne Shooting-Themenblöcke kristallisieren sich heraus.

© punkt & komma

Locations beim Shooting

Ein wichtiger Punkt bei Shootings, die an mehreren Locations abgewickelt werden, ist die Frage der Distanz, die zwischen den einzelnen Drehorten liegt. Und deren Reihenfolge. Kläre bereits vorab mit einem Navigationssystem oder Routenplaner, wie viel Fahrtzeit mit einem Locationwechsel einhergeht.

Tipp: Einen Puffer für die Parkplatzsuche und einen möglichen Fußmarsch miteinrechnen.

Im Optimalfall kannst du selbst oder eine andere beteiligte Person vorab ein Location-Scouting durchführen – und bei einer bereits fixierten Location die einzelnen Stationen checken sowie mit kurzen Snapshots festhalten. Am besten natürlich zu jener Tageszeit, zu der tatsächlich geshootet wird, damit schon im Vorhinein klar ist, wie sich das Licht verhält.

Der Location-Check ist vorab nicht möglich? Dann muss am Shootingtag selbst ein zeitlicher Puffer einkalkuliert werden, um die örtlichen Gegebenheiten genauer unter die Lupe zu nehmen.

Models und Statisten

Zeitrahmen und Ort sind gewählt? Dann gilt es zu klären, welche Personen und Objekte wichtige Bestandteile des Shootings sein werden − und wie lange dir Models und Produkte am Tag X zur Verfügung stehen. Mit diesen Infos führst du die Buchung bei einer Modelagentur durch und reservierst alle nötigen Props (Accessoires und Dekoration), sobald die groben Themenschwerpunkte fixiert wurden.

Props und Accessoires

Props und Accessoires spielen im Rahmen der Shooting-Planung eine große Rolle. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Ist geplant, dass in einem Hotelzimmer geshootet wird und Grünpflanzen bereitstehen sollen? Dann muss im Shootingplan vermerkt werden, dass der Bedarf an Pflanzen besteht.

Wer soll was wann machen? Hinterlege im Shootingplan auch, wer für die Bereitstellung und Organisation der Props und Accessoires zuständig ist. So verhält es sich mit allen Assets, die für eine Produktion unerlässlich sind und einen wesentlichen Bestandteil des finalen Shots ausmachen (z. B. spezifische Kleidung, Accessoires, Deko-Objekte, …).

Format- und Kanalwahl berücksichtigen

Bereits bei der Shooting-Vorbereitung muss bedacht werden: Was passiert im Anschluss mit dem erstellten Material? Für welche Kanäle wird das Bildmaterial produziert? Handelt es sich um ein reines Social-Shooting oder sollen die Fotos auch für große Kampagnen und Printmedien verwendbar sein? Daran orientiert sich nämlich nicht nur die Motivwahl, sondern auch der technische Anspruch und der damit verbundene mögliche Output in der vorgegebenen Zeit.

Werden die Fotos nur für Social Media benötigt, orientiert sich der Creator vor allem an den dafür gängigen Ausgabeformaten (z. B. 4:5 für Instagram). Soll eine Videokampagne in erster Linie für Instagram gedreht werden, muss das für den Visual Storyteller im Drehplan ganz klar vermerkt sein – damit dieser mit den dementsprechenden technischen Ansprüchen arbeitet, und das finale Produkt dem Kanal gerecht wird.

Das heißt: Bevor der Shooting-Spaß überhaupt starten kann, unbedingt klären, wofür die Aufnahmen primär verwendet werden. Das spart Zeit in der Post-Production und garantiert einen optimalen Output!

© punkt & komma

Flexibilität ade? Auf gar keinen Fall!

Bei so einer detaillierten Planung kann doch kaum noch Zeit für Spontanität und Kreativität am Set bleiben, oder? Oh doch! Das ist definitiv der Fall! In der Vorbereitungsphase kannst du genau auf solche Aspekte Rücksicht nehmen und zeitliche Puffer einkalkulieren. Wofür? Für kreative Gimmicks! Diese lassen nicht nur Raum für Kreativität, sondern dienen auch als Sicherheit, wenn nicht alles so läuft, wie geplant.

Zeitpuffer erlauben Spontanität beim Shooting

Auf Wetter und andere Umwelteinflüsse ist nicht immer Verlass, und so manche geniale Shooting-Idee entsteht ganz plötzlich erst vor Ort.

Überlege dir außerdem bereits im Vorhinein, welche der geplanten Shootingblöcke spontan geshiftet werden könnten. Das hängt vor allem mit dem Gesamtablauf des Shootings, aber auch mit der Priorisierung des Outputs zusammen.

Priorisieren leicht gemacht

Im Rahmen deiner schriftlichen Shooting-Planung solltest du dir daher bewusst folgende Fragen stellen:

  • Welche Szenen dürfen unter keinen Umständen fehlen und sind absolut unerlässlich für den finalen Output?
  • Und was kann als „on top“ betrachtet werden?

Diese Priorisierung ermöglicht es dir im Zweifelsfall am Set einen kühlen Kopf zu bewahren − und du lernst, deinen Shootingplan nicht als ein in Stein gemeißeltes Kochrezept, sondern als Auffangnetz zu betrachten.

© punkt & komma

Checkliste für die Shooting-Planung

So bist du perfekt vorbereitet

Als Leitfaden wollen wir dir eine Checkliste zur Verfügung stellen, die dich bei der optimalen Planung von Foto- und Videoshootings unterstützen soll:

  1. Themenliste für den Shootingtag: Was soll geshootet werden?
  2. Geplanter Output: Wofür wird das Bildmaterial benötigt? Was willst du damit erreichen? Welche Kanäle werden bespielt?
  3. Personenbeteiligung: Werden Models benötigt? Ist eine Shooting-Assistenz oder ein Styling-Support nötig und in der Planung zu berücksichtigen?
  4. Location-Check: Ist es möglich den Location-Check unabhängig vom tatsächlichen Shooting durchzuführen oder muss dafür am Shootingtag noch Zeit miteinberechnet werden? Findet das Shooting an nur einem Ort statt oder gibts einen Locationwechsel?
  5. Props: Welche Accessoires und Hilfsmittel werden für den Shootingtag benötigt? Wann werden diese von wem organisiert?

Du hast ein Foto- oder Videoshooting geplant und möchtest dich auf die Profis von punkt & komma verlassen? Melde dich gerne jederzeit bei uns!

Empfohlene Artikel