Ein Recherchetag im Familienhotel
Wir haben uns ein Kind geborgt
Anfang gut, alles gut!
Der fünfjährige Neffe Tim freut sich: Er darf mit mir und Jürgen zum Locationcheck und Recherche-vor-Ort-Termin nach Serfaus! Ein Wochenende mit Tante und Onkel, und das noch dazu ganz ohne die kleine Schwester. Kurzum: Er steht im Mittelpunkt. Und dass er im Kinderhotel eine tragende Rolle spielt und alles testen darf, ist ihm auch ganz schnell klar. „Gut, dass ich so ein mutiger Bub bin und alle Rutschen testen kann“, erklärt er unserer Auftraggeberin bei der Ankunft.
Und er hat recht! Denn zum Testen gibt’s in den beiden Hotels wirklich einiges. Auch wir freuen uns auf die kommenden zwei Tage. Erscheint es uns doch ein Leichtes, das geborgte Kind rundum glücklich zu machen. Mit dem Programm, das uns Frau Heymich zusammengestellt hat, kann doch gar nichts mehr schiefgehen.
Glauben wir …
Die Löwen-Wasserwelt ist ein Paradies für Kinder. Die Speed-Reifenrutsche und das Piratenland, ein überdimensionaler Indoor-Wasser-Spielplatz, beeindrucken nicht nur den fünfjährigen Tim, sondern auch uns.
Von alle Seiten spritzt das Wasser, und es gibt viel zu entdecken. Die Reifenrutsche rauf und runter, das könnte Tim den ganzen Tag machen. Und in der Piratenwelt gibt’s dort und da etwas zu entdecken. Haben wir schon erwähnt, dass er bis jetzt sehr zuckerhaltige Speisen zu sich genommen hat? Und dass es von allen Seiten spritzt? Als verantwortungsvolle Erwachsene schieben wir mal eine Pause ein. Zum Rasten. Weil Ninjas doch auch mal Kraft tanken müssen.
Das Resultat: Neffe Tim erklärt uns, dass er doch noch nicht wirklich aaaaalle Winkel erforscht hat und dass das von uns total gemein ist. Er fährt nie wieder mit uns auf Urlaub. Mmmmhhhh.
Zumindest war er bis jetzt glücklich.
Nach zwei wundervollen und lehrreichen Tagen verabschieden wir uns vom Löwen und vom Bär und machen uns auf den Heimweg. Knappe drei Stunden Autofahrt liegen vor uns. Das Frühstück war zuckerfrei, wir waren noch im Bällebad, und alle sind glücklich. Dank eines namhaften Online-Musik-Portals sind wir sogar mit kindgerechten Hörbüchern ausgestattet. Und ich hab Benjamin Blümchen entdeckt.
Freudig, dass ich Neffen Tim etwas aus meiner Kindheit zeigen kann, spiele ich es ihm vor – über die Autolautsprecher. Ihm gefällt’s. Nach 40 Minuten ist es vorbei. Wir suchen uns noch eine Folge. Nach weiteren 40 Minuten fragen sich die Erwachsenen im Auto, warum Tim eigentlich noch keine Kinderkopfhörer hat (und schreiben sie auf die Weihnachtsliste). Aber er ist glücklich. Plötzlich fragt er: „Tante Ines, was haben wir zum Essen mit?“
Shit! Ich Anfänger!