Echt jetzt?! 10 erstaunliche Fakten zum Thema Übersetzung

Was du bisher (wahrscheinlich) noch nicht übers Übersetzen wusstest

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Portrait von Susanne Holzer | © punkt & komma
Susanne Holzer
Content-Redakteurin

Wenn du regelmäßig unser Online-Magazin liest, kennst du die wichtigste Information zum Thema Übersetzen bestimmt schon. Schließlich haben wir es oft genug gepredigt: Professionelle Übersetzungen sind wichtig. Wir haben dir erklärt, woran man einen guten Übersetzer erkennt, ob es unbedingt ein Native Speaker sein muss, und warum Übersetzen (meistens) kein gutes DIY-Projekt ist.

Du glaubst, das ist auch schon alles, was man zum Thema Übersetzen wissen muss? Weit gefehlt! Wir haben tief in der Schatzkiste gegraben und ein paar Fakten gefunden, die du vielleicht noch nicht kennst. Oder weißt du, was Pinocchio, die Atombombe und die Zeugen Jehovas mit dem Übersetzen zu tun haben? Eben …

Also, hier kommen sie: 10 erstaunliche Fakten übers Übersetzen, die du vermutlich zum ersten Mal hörst!

Info #1

Übersetzen ist eine heilige Kunst

Zumindest hat die Translationswissenschaft bildlich gesehen ihren eigenen Schutzheiligen, und zwar den heiligen Hieronymus. Der bekannte Kirchenvater übersetzte einst das Alte und Neue Testament aus dem Hebräischen beziehungsweise Griechischen ins gesprochene Latein. Sein Todestag, der 30. September, gilt deshalb als Internationaler Tag des Übersetzens (auch „Hieronymustag“).

Info #2

Übersetzen ist ein uraltes Handwerk

Du glaubst, Übersetzen gibt es erst seit Google Translate? Dreh die Zeitmaschine mal ein bisschen weiter zurück!

Den Beruf des Übersetzers/der Übersetzerin gibt es bereits seit Tausenden von Jahren. Als erste schriftliche Übersetzung von einem Schriftsystem in ein anderes gilt das Gilgamesch-Epos, eine Gruppe literarischer Werke aus dem babylonischen Raum. Mündliche Übersetzungen gab es wahrscheinlich schon lange davor.

Info #3

Maschinelle Übersetzungen gab es bereits vor Google Translate

Maschinelle Übersetzung – ganz klar: eine Erfindung des Google-Konzerns. Oder? Falsch!

Wieder mal geht’s mit der Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit. Und zwar ins Jahr 1954, wo IBM in einem gemeinsamen Projekt mit der Georgetown University erstmals öffentlich einen Text maschinell übersetzen ließ. Am 7. Jänner übersetzte der IBM 701 Computer automatisch 250 Wörter vom Russischen ins Englische – sozusagen der Geburtstag der Uroma von Google Translate.

Info #4

Übersetzen ist Wortsport

Im Durchschnitt übersetzt ein professioneller Übersetzer 250 Wörter in der Stunde. Bei einer Vollzeitstelle macht das also rund 500.000 Wörter pro Jahr – nicht schlecht, oder?

Info #5

Es gibt mehr zu übersetzen, als du denkst

Weltweit gibt es schätzungsweise 7.000 verschiedenen Sprachen. Die meistgesprochenen davon sind (nach der Gesamtzahl an Sprechern) Englisch, Chinesisch, Hindi und Spanisch.

Welche davon der Albtraum eines jeden Übersetzers sind? Kann man so natürlich nicht sagen. Aber laut dem Foreign Service Institute (FSI) sind die für Englisch-Muttersprachler am schwierigsten zu lernenden Sprachen – und damit vermutlich auch die am schwersten zu übersetzenden – Arabisch, Chinesisch, Japanisch und Koreanisch.

Als relativ einfach zu übersetzen gelten hingegen Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch.

punkt & komma Kugelschreiber am Schreibtisch.  | © punkt & komma
Info #6

Klein aber tricky: dieses Wort hat’s in sich

Hättest du gewusst, welches englische Wort als schwierigstes zu übersetzen gilt?

Es ist das kleine Wörtchen „set“. Dank seiner Vielzahl an Bedeutungen und Konnotationen ist es oft nur schwer in anderen Sprachen wiederzugeben.

Ein kleiner Auszug? Je nach Kontext und Präposition kann „set“ übersetzt werden mit: setzen, untergehen, einführen, erstarren, wegfahren, anlegen, vorbereiten, bestimmen, schaffen … the list goes on and on!

Mitarbeiterinnen swipen am Handy durch eine Facebook-Seite. | © punkt & komma
Info #7

Das sind die meistübersetzten Bücher der Geschichte

Was glaubst du, welches Buch bisher mit Abstand am öftesten übersetzt wurde? Ganz klar: die Bibel – mit Übersetzungen in rund 698 Sprachen. Wenn wir allerdings religiöse Schriften ausklammern, sieht die Sache schon anders aus.

Dann steht an erster Stelle der Übersetzungshitliste nämlich – Trommelwirbel! – „Der Kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry (475 Sprachen), gefolgt von „Die Abenteuer des Pinocchio“ von Carlo Collodi (260 Sprachen).

Übrigens: Im Vergleich dazu hinken die „Harry Potter”-Bücher mit „nur“ rund 80 Sprachen noch ganz schön hinterher …

Ein Stapel mit Content Marketing Workbooks. | © punkt & komma
Info #8

… und das die meist übersetzten Autoren

In dieser Kategorie finden sich wenig überraschend einige der größten Namen der Weltliteratur. Laut dem „Index Translationum“, einer Datenbank der UNESCO, sind die drei meist übersetzten Autor:innen der Welt:

  • Agatha Christie
  • Jules Verne
  • William Shakespeare
Info #9

Die Zeugen Jehovas schlagen alles

Was glaubst du: Was ist die meistübersetzte Website im gesamten World Wide Web? Bestimmt Wikipedia! Oder doch etwas aus dem Hause Google oder Apple? Falsch gedacht! Die meistübersetze Website der Welt ist die Online-Präsenz der Zeugen Jehovas!

Mit mehr als 900 Sprachen nehmen sie die Mission, ihren Glauben in die gesamte Welt zu bringen, ganz offensichtlich sehr ernst.

Info #10

Ein Übersetzungsfehler führte möglicherweise zum Abwurf der Atombombe

Hiroshima ist wohl allen von uns ein Begriff. Die meisten kennen auch die Vorgeschichte zu dem rabenschwarzen Tag der Weltgeschichte, an dem die Atombombe abgeworfen wurde. Was aber die wenigsten wissen: Womöglich war ein Übersetzungsfehler der „Brandbeschleuniger“ dieses Ereignisses.

Am 26. Juli 1954 forderten die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und China in der sogenannten Potsdamer Erklärung Japan dazu auf, sich zu ergeben. Unter Druck von Zeitungsreportern antwortete der japanische Premierminister Kantaro Suzuki angeblich darauf, dass er „im Moment auf Kommentare verzichte“. Übersetzt wurde das japanische Wort „mokusatsu“ allerdings damit, dass das Ultimatum der japanischen Regierung „keinen Kommentar wert“ sei – was wiederum den Verfassern der Potsdamer Erklärung sauer aufstieß.

Der Rest ist leider Geschichte …

Händisch mitschreiben bei einem Workshop. | © punkt & komma

Jetzt bist du wieder ein kleines bisschen schlauer, oder? Und hoffentlich hochmotiviert, deine nächste Website, deinen Newsletter oder dein Online-Magazin professionell übersetzen zu lassen! Vielleicht ja gleich von den Experten von punkt & komma?

Ein Blick auf unsere englischen Webtext- und Übersetzungsservices lohnt sich auf jeden Fall!

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