Die häufigsten Rechtschreib- & Grammatikfehler
... und wie du sie vermeidest
Normales s, Doppel-s oder scharfes s?
Da kann man schonmal durcheinanderkommen. Vor allem, wenn man noch vor der Rechtschreibreform im Jahr 1996, das Lesen und Schreiben gelernt hat. Heute verhält es sich kurzgefasst folgendermaßen mit der s-Schreibung:
- Einfaches s: ist der Normalfall, z. B. Sonne, Bremse, Muster
- Doppel-s: wenn auf einen betonten kurzen Vokal ein einfacher s-Laut folgt, z. B. Klasse, Wasser, Fluss, essen
Ausnahme: Wörter, die auf -nis enden und gewisse Fremdwörter, z. B. Geheimnis, Bus, Atlas (Plural: Geheimnisse, Busse, Atlasse) - scharfes s: wenn auf einen langen Vokal oder einen Diphtong (Zwielaut) nur ein stimmloser Laut folgt, z. B. Fuß, Fleiß, Maß
Ausnahmen: Haus, Gras, sausen, meistens
Groß oder klein?
Grundsätzlich geht es bei der Großschreibung darum, ob ein Wort als Substantiv gebraucht wird. Die Schwierigkeit: Manche Ausdrücke können sowohl groß- als auch kleingeschrieben werden. Bei anderen wiederum ist nur eine Schreibweise korrekt. So wird's richtig geschrieben:
- ein bisschen
- des Weiteren
- ohne Weiteres oder weiteres
- seit Langem oder langem
- unter anderem
- vor allem
- zu Hause, zuhause (Achtung: das Zuhause)
- ein paar = einige, aber: ein Paar = zwei zusammengehörende
- alles Gute
- etwas Schönes
- nichts Neues
- durch dick und dünn
- über kurz oder lang
Das oder dass?
Ich wusste nicht, dass das Haus, das dort steht, verkauft wird. Alles klar? Wenn nicht, merke dir folgendes: Das Wörtchen „dass“ bezieht sich auf kein Nomen. Es leitet einen Nebensatz (hier: dass das Haus verkauft wird) ein und ist durch kein anderes Wort ersetzbar. „Das“ hingegen ist ein Artikel, der sich auf ein Nomen (hier: Haus) bezieht. Es kann in der Regel durch welches, jenes, dieses oder umgangssprachlich durch „des“ ersetzt werden: Das Haus, welches dort steht.
Im Zweifelsfall: Greif zum Wörterbuch!
Wie schreibt man nochmal ...? Die Antwort liegt im Wörterbuch. Zum Glück müssen wir uns heute nicht mehr Seite für Seite durch dicke Schinken à la Langenscheidt blättern. Heute gibt es Online-Wörterbücher, die uns dasselbe Ergebnis in einem Bruchteil der dafür benötigten Zeit liefern.
Für Fremdwörter empfehlen wir das Langenscheidt Online-Fremdwörterbuch. Alles andere weiß der Duden, auf den wir als virtuellen Redaktionskollegen nicht mehr verzichten möchten.
Bau dir Eselsbrücken!
Willkommen zurück in der Volksschule! Sicher erinnerst du dich auch an die ein oder andere Eselsbrücke, die du im Kindesalter gelernt hast. Uns fällt da spontan der Merksatz für die Himmelsrichtungen „Nie ohne Seife waschen.“ ein. Der ultimative Beweis dafür, dass die mentalen Schummelzetteln wirklich helfen.
In Sachen Rechtschreib- und Grammatikfehler können dir diese Eselsbrücken hilfreich sein:
- Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich.
- Nach am, ans, vom, zum und beim, schreib Verben niemals klein.
- Die kurze Gasse, die lange Straße.
- Nimm die Regel mit ins Bett: Nach Doppellaut kommt nie tz!
- Diese Regel ist schon nett, nach ei, äu, eu steht nie tz.
- SeiT, geht es um die ZeiT – SeiD, wenn sie es sinD
- Das „s” bei „das” muss einsam bleiben, kann man dafür „dieses”, „jenes”, „welches” schreiben.
Tipp: Schaffe dir selbst Eselsbrücken zu Fehlern, die dir immer wieder passieren.