Die größten Übersetzungsfails

Lost in translation

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Portrait von Susanne Holzer | © punkt & komma
Susanne Holzer
Content-Redakteurin

Bestimmt ist es dir auch schon einmal passiert: Du schlägst im Urlaub die Speisekarte auf und prustest vor Lachen laut los. Von der „Pizza Vier Bahnhof“ („Quattro Stagioni“) über „Brust der Türkei“ („Pechuga de pavo“) bis hin zum „lieben und sauren Schweinchen“ („Sweet and sour pork“) haben wir dort schon so manches Frankenstein-Monster der Übersetzungskunst entdeckt.

Bei der Auswahl deines Urlaubssnacks mag das ja ganz amüsant sein – weniger lustig wird’s, wenn dir das Gleiche im Business-Kontext passiert. Schiefe, unpräzise oder schlichtweg falsche Übersetzungen können für ein Unternehmen weitreichende Folgen haben. Dass eine falsche Übersetzung für eine Marke ganz schön peinlich ist, ist dabei nur ein Aspekt. Schnell kann in der Wirtschaftswelt ein einziges falsches Wort auch geschäftsschädigend sein oder gar rechtliche Konsequenzen haben.

Aber Google Translate ist doch so praktisch …! Ja, das stimmt. Aber bitte nur für den Hausgebrauch! Welche Stilblüten dir unter Umständen sonst blühen, kannst du gerne in unserem ArtikelGoogle Translate – Freund oder Feind? nachlesen.

Wir predigen es ja schon lange:
„Besser einmal in eine gute Übersetzung investiert, als am Ende ins Fettnäpfchen getreten.“
Mehr als nur Sprachbeherrschung

Worauf es beim Übersetzen ankommt 

Denn auch wenn es noch so verlockend ist: Das eigene Schulenglisch oder -Französisch reicht meist einfach nicht aus, um wichtige Sachverhalte in einer anderen Zielsprache korrekt wiederzugeben.

Professionelle Übersetzer und Dolmetscher haben dafür nicht umsonst lange studiert. Das Ganze „einfach auf Englisch zu sagen“ ist nämlich etwas ganz anderes, als ein Wort, einen Satz oder einen Slogan mit all seinen Facetten sinnhaft in eine andere Sprache zu übertragen.

Dabei spielen neben Sprachkompetenz in Ausgangs- und Zielsprache auch noch andere Faktoren eine wichtige Rolle:

  • kulturelles Wissen
  • Gefühl für Textsortenkonventionen und Zielgruppen
  • Detailwissen über das Fachgebiet
  • gutes Sprachgefühl

Ein guter Übersetzer – wie unsere Profis aus dem punkt-&-komma-Team – bringt alle diese Fähigkeiten mit. Und stellt so sicher, dass deine Leser oder Kunden in einem anderen Land bei deinen Übersetzungen nicht nur (Vier) Bahnhof verstehen.

Tipp: Was einen guten Übersetzer sonst noch ausmacht, verraten wir dir in unserem Blogbeitrag 4 Mythen bei der Webtext-Übersetzung“.

Globus auf einem Tisch | © unsplash

Die häufigsten Fehler bei der Übersetzung

Der schnellste Weg zum Fettnäpfchen

„Deutsche Sprache, schwere Sprache“ – und das gilt übrigens nicht nur für Deutsch. Jede Sprache ist voller feiner Nuancen und spezieller Eigenheiten, die das Übersetzen oft zum Spießrutenlauf machen. Auch professionellen Übersetzern passiert da schon mal das eine oder andere Hoppala.

Häufig tappen Sprachmittler dabei in folgende Fallen:

  • Falsche Freunde:
    Unter den sogenannten „faux ami“ versteh man Wortpaare, die sich in unterschiedlichen Sprachen sehr ähneln, jedoch eine andere Bedeutung haben, so zum Beispiel das deutsche „aktuell“ (derzeitig, gegenwärtig) mit dem englischen „actual“ (tatsächlich, eigentlich).
     
  • Scheinentlehnungen:
    Da klingt ein Wort schon so schön Englisch, dann wird es das wohl auch sein … oder auch nicht! Bestes Beispiel: das „Handy“, mit dem man im englischen Sprachraum gar nicht telefoniert. Auch schön: der deutsche Getränkehersteller, der anno dazumal im Rahmen eines Gewinnspiels einen „Body Bag“ verloste. Gemeint war damit ein Rucksack – heraus kam ein im Englischen eher unbeliebtes Accessoire, der „Leichensack“.
     
  • Wortwörtliche Übersetzung:
    Besonders bei Redewendungen und Wortspielen geht hier ganz schnell etwas in die Hose. Immerhin ist es zum Beispiel vom englischen „carrot and stick“ schon ein ganz schön weiter Weg zu „Zuckerbrot und Peitsche“ …
     
  • Fehlende 1-zu-1-Entsprechung:
    Kaum zu glauben, aber wahr: Manche Wörter gibt es in einer anderen Sprache schlicht und einfach nicht. „Fernweh“, „Schnapsidee“, „Torschlusspanik“? Da muss der Englisch-Übersetzer schon mal tiefer in die Übersetzungskiste greifen.

Berühmte Übersetzungsfails

It happens to the best of us …

Die gute Nachricht: Auch wenn dir schon mal ein richtiges fieses Übersetzungs-Hoppala passiert ist – du bist damit nicht allein. Sogar den richtig Großen ist schon so mancher Mega-Fail unterlaufen, was die Übersetzung ihrer Produktnamen, Slogans oder Werbetexte betrifft. Klingt unglaublich? Na, dann schnall dich an …!

Auch wenn es für die weltweit bekannten Konzerne sicher nicht so lustig war – wir geben zu: Bei den folgenden Beispielen empfinden wir ein klitzekleines bisschen Schadenfreude (Übrigens auch ein Wort, für das es im Englischen keine Entsprechung gibt).

  • Als Pepsi seinen Slogan „Come alive with the Pepsi generation” für den chinesischen Markt adaptierte, kam dabei „Pepsi bringt deine Vorfahren aus dem Grab zurück“ heraus.
  • Das Unternehmen Parker Pens warb damit, dass seine Kugelschreiber nicht „in der Tasche auslaufen und dich so in Verlegenheit bringen“. Das englische Wort „embarass“ wurde bei der Übersetzung für den mexikanischen Markt nur leider mit dem falschen Freund „embarazar“ verwechselt – und der bedeutet nichts anderes als „schwängern“. Ups!
  • Als Chevrolet sein Modell „Nova“ auf dem spanischen Markt positionierte, wurde wohl nicht bedacht, dass „no va“ im Spanischen in etwa „fährt nicht“ bedeutet. Ähnlich erging es Ford mit ihrem „Pinto“, einem Wort, das in Brasilien „kleiner Pimmel“ heißt.
  • Als Kellogg’s seine „Bran Buds“-Frühstücksflocken in Schweden auf den Markt bringen wollte, war der Name „verbrannter Bauer“ dann doch nicht wirklich appetitlich.
  • KFC lehrte dem chinesischen Markt mit seinem Slogan “Finger Lickin' Good” das Fürchten, der mit „Essen Sie Ihre Finger auf“ übersetzt wurde.
Wenige Worte, große Wirkung

Warum gerade Slogans so schwierig zu übersetzen sind

Wie die mittlerweile legendären Beispiele internationaler Konzerne zeigen, geht besonders bei der Übersetzung von Slogans gerne etwas schief. Aber woran liegt das? Eigentlich bestehen Slogans doch oft sogar nur aus wenigen Wörter? Tja, nur diese wenigen Wörter haben es meistens ganz schön in sich.

Meist zeichnet sich ein Slogan durch folgende Eigenschaften aus:

  • Er ist kreativ.
  • Er bindet Wortspiele mit ein.
  • Er basiert auf bekannten Redenwendungen.
  • Er transportiert nonverbale, kulturelle Aspekte mit.
  • Er hat lokale Bedeutungsnuancen.
Viele Holzbuchstaben auf einen Haufen | © pexels

Diese Gründe machen Slogans besonders schwer zu übersetzen. Vielmehr spricht man in diesem Zusammenhang von „Lokalisierung“ – also von der Übertragung in einen anderen Sprach- als auch Kulturkreis.

Oft bedeutet das sogar, den Ausgangstext komplett abzuändern – solange in der Zielsprache dieselbe generelle Idee vermittelt wird. Diesen Prozess nennt man „Transkreation“, also eine Mischung aus „Translation“ und „Kreation“.

Wort-für-Wort-Übersetzungen sind hier Fehlanzeige. Vielmehr entstehen so Übersetzungen, die eine Botschaft neu erschaffen und eine emotionale Verbindung in der Zielkultur schaffen.

Beispiel gefällig? Der berühmte Nike-Slogan „Just do it“ fand im Chinesischen keine passende Entsprechung. Kulturell angepasst entstand stattdessen eine Transkreation mit der Bedeutung „Treibt Sport“.

Seite eines aufgeschlagenen Englisch-Wörterbuches | © unsplash
Mach’s besser …

… mit Übersetzungen von punkt & komma

Du möchtest vermeiden, dass sich dein Slogan oder dein Webtext in die peinlichen Riegen von „kleinen Pimmel“ und Co. einreiht? Dann bist du mit den Englisch-Services von punkt & komma bestens beraten!

Ob zielgruppengerechte Übersetzung oder SEO-konforme Englisch-Textierung – wir „segeln“ gern gemeinsam mit dir in internationale Gefilde! Wirf am besten gleich einen Blick auf unsere englischen Content-Leistungen!

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