Content Gardening

Wie du deine Inhalte zum Blühen bringst

Autor:in
Portrait von Susanne Holzer | © punkt & komma
Susanne Holzer
Content-Redakteurin

Was Gärtnern und Content Marketing miteinander zu tun haben? Auf den ersten Blick: wenig. Auf den zweiten Blick: jede Menge! In unserem Blog-Artikel erfährst du alles, was du über das Thema Content Gardening wissen solltest – und wie du deinen Content-Garten zum Blühen bringst

Das Beste daran: Du darfst auch weiterlesen, wenn du keinen grünen Daumen hast …

Von Bienchen, Blümchen … und Content Marketer:innen!

Treffen sich ein:e Gärtner:in und ein:e Content Marketer:in … Nein, was jetzt kommt, ist kein Witz, sondern wertvolles Branchenwissen! Denn: Gärtnern und Content Marketing haben mehr gemeinsam, als man denken könnte.

Wir stellen uns vor: ein üppiger Garten mit verschiedensten Pflanzen, die Besucher:innen übers Jahr hinweg mit Blüten, Früchten und wohltuendem Schatten erfreuen. Allerdings nur, wenn sich die Gärtner:in auch liebevoll um sie kümmert! Hier ein bisschen zupfen, dort ein bisschen düngen – und schon wird man mit bunten Blüten oder süßen Früchten belohnt.

Genauso ist es auch im Content Marketing. Denn nur wer seinen Content-Garten pflegt, kann auch die „Kirschen“ seiner harten Arbeit ernten. Beim „Content Gardening“ stehen also Fragen wie diese im Vordergrund:

  • Ist mein Content noch frisch (und für die User aktuell)?
  • Kann ich ihn mit ein bisschen „Dünger“ aufwerten?
  • Muss ich ein paar Blätter abzupfen oder etwas umtopfen?
  • Gibt es abgestorbene Triebe, die ich entfernen sollte?
  • Ist es Zeit, neue Samen zu pflanzen?

Content ist kein Kaktus

Bevor wir uns die Gartenhandschuhe anziehen, lass uns noch eine Sache klarstellen. Ja, in jedem Garten gibt es Pflanzen, die auch ohne große Zuwendung irgendwie überleben. Die selbst dann noch wuchern, wenn du seit Monaten vergessen hast, sie zu gießen.

Im Content Marketing ist das leider etwas anders. Sicher, es gibt Evergreen-Content, der für die User quasi immer relevant bleibt. Aber auch dieser braucht regelmäßige Zuwendung beziehungsweise Updates – nicht zuletzt, weil das dem Google-Ranking guttut.

Merke: Dein Content ist kein Kaktus – also vertraue nicht darauf, dass er ohne Wasser und Pflege überlebt. Kümmere dich stattdessen um jedes einzelne deiner Content-Pflänzchen!

Mitarbeiterin schreibt einen Webtext an ihrem Computer. | © punkt & komma

Content Gardening ≠ Content Farming!

Wer bei all den Pflanzen-Metaphern jetzt denkt, Content Gardening wäre dasselbe wie Content Farming, der sollte gleich nochmal zurück in die Baumschule. Denn Content Farming ist so ziemlich das Gegenteil von gut gemachtem Content Gardening!

Zur Erinnerung: Unter Content Farming versteht man das Zukaufen von großen Mengen an Text, Videos, Fotos und Grafiken durch freie Mitarbeiter:innen. Ziel dahinter ist ein möglichst hohes Ranking und möglichst viele Klicks, die durch Online-Werbung die Kasse klingeln lassen. Die Qualität bleibt bei solchen „Content Farms“ leider meist auf der Strecke.

Eine schwarze Tasche mit weißer Aufschrift hängt über einem Stuhl. | © punkt & komma

Content, der von Content-Farmen produziert wird, …

  • … ist häufig kurz und oberflächlich.
  • … ist meist von schlechter Qualität.
  • … ist oft Duplicate Content.
  • … bietet vielfach eine schlechte User Experience (Stichwort „Keyword Stuffing“).
  • … enthält sehr viel Online-Werbung.
  • … zielt nur auf Klickzahlen ab.

Und was sagt Google dazu? Dass du lieber auf hochqualitativen Content setzen solltest! Denn erkennt der Suchalgorithmus Inhalte von Content-Farmen, straft er diese mit einem schlechteren Ranking ab. Blöd gelaufen!

Warum ist Content Gardening eine gute Idee?

Wie du gerade gelesen hast, ist der Schlüssel zu einem guten Ranking eine hohe Qualität deiner Inhalte. Wie du diese erreichst? Durch Hegen, Pflegen und Bewässern – beziehungsweise durch durchdachtes Content Gardening!

Das Gute daran: Kümmerst du dich regelmäßig um deinen Content, bringt dir das auch noch andere Vorteile.

Durch Content Gardening …

  • … kannst du bereits existierenden Content neu verwerten.
  • … bietest du deinen Usern relevantere Inhalte.
  • … machst du deinen Content für verschiedene Channels verwertbar. 
  • … musst du weniger neue Inhalte kreieren.
  • … steigerst du deinen Traffic.
Mitarbeiterinnen stehen um einen Schreibtisch. | © punkt & komma

Wie funktioniert Content Gardening?

Eines vorweg: Bei Content Gardening geht es um mehr, als alte Artikel einfach noch einmal zu posten. Du nimmst zwar bestehende Inhalte als Basis, passt diese aber an aktuelle Bedürfnisse an. So wächst aus deinen bestehenden Inhalten „frischer“ Content, der für deine User relevanter ist und durch neue Formate neue Leser:innen erreichen kann.

Content Gardening – so geht’s!

Deine Arbeit im Content-Garten umfasst drei wichtige Phasen:

Phase #1
Pflanze deine Content-Samen
  • Überschaffe dir einen Überblick darüber, welche deiner Inhalte in der Vergangenheit besonders viel Traffic gebracht haben.
  • Sieh dir auch an, welche Keywords die User auf deine Seite gebracht haben.
  • Verwende diesen Content als neue Basis bzw. als neue Content-Samen.
Phase #2
Lass deine Content-Pflänzchen keimen
  • Hege deine Content-Samen und bringe sie zum Sprießen!
  • Überarbeite erfolgreichen Content und adaptiere ihn für neue Formate. Die Auswahl ist dabei groß: Mach doch eine Infografik, einen Podcast oder ein Webinar aus deinem Inhalt! Ein einziges Content-Piece kann in der Regel für mindestens drei andere Formate aufbereitet werden.
Phase #3
Spiel Bienchen und verbreite den Blütenstaub
  • Jetzt, wo dein Content-Pflänzchen blüht, ist es Zeit, deine Pollen bzw. deine Inhalte zu verteilen! 
  • Streue deine neuen Content-Formate auf den entsprechenden Plattformen: hier eine Infografik auf Facebook, dort ein Video-Clip auf Instagram … 
  • Das Gute daran: Wenn du deine Arbeit in Phase 1 gut gemacht hast, verbreitet sich dein Content im Idealfall quasi von selbst. Schließlich handelt es sich ja genau um jene Inhalte, die deine Zielgruppe am meisten interessieren. 
  • Und voilà: Schon hast du ganz nebenbei neue Samen für die nächste Gartensaison gesät!

5 Tipps frisch aus dem Content-Garten

Schaufelchen und Rechen liegen bereit, und du bist topmotiviert, deine Inhalte in einen kleinen Garten Eden zu verwandeln? Dann haben wir noch ein paar Praxis-Tipps für dich:

Tipp 1

Halte deine Inhalte aktuell!

Auch der erfolgreichste Artikel braucht dann und wann ein Update. Selbst, wenn ein Beitrag der Traffic-Bringer schlechthin war, hat sich manches in der Zwischenzeit geändert. Zahlen, Daten und Fakten sind schnell im wahrsten Sinne „von gestern“ – egal ob es dabei um Statistiken, Impfraten oder Bevölkerungszahlen geht.

Bevor du deine Inhalte wiederverwendest, solltest du also noch mal einen Blick auf die Details werfen und diese gegebenenfalls anpassen.

Achtung: Manchmal heißt das leider auch, dass ausgerechnet dein Lieblingspflänzchen das Zeitliche segnet. Denn auch wenn ein Artikel zu seiner Zeit höchst relevant und erfolgreich war, ist das Thema ein paar Jahre später oft einfach nicht mehr aktuell. Oder interessieren dich zum Beispiel heute noch die Daten eines Handys, das vor zehn Jahren auf den Markt gekommen ist?

Tipp 2

Aktualisiere deine Keywords!

Wenn es darum geht, die Aktualität deiner Beiträge zu verbessern, hilft auch ein Blick auf die neuesten Suchtrends. So siehst du, was deine Zielgruppe im Moment tatsächlich interessiert und wonach sie aktiv sucht.

Hast du einen bestehenden Artikel zu einem ähnlichen Thema, kannst du entsprechend aktuelle Keywords einarbeiten, um den Beitrag relevanter zu machen. Natürlich nur dort, wo es tatsächlich Sinn macht – denn stupides Keyword Stuffing wird von Google zurecht abgestraft.

Nicht vergessen: Denke auch daran, Title und Description deines Beitrags entsprechend anzupassen!

Tipp 3

Frische dein Bildmaterial auf!

Ein Blogartikel lebt nicht nur von Text allein – auch das verwendete Bildmaterial ist ein wichtiger Bestandteil. Fotos und Grafiken unterstreichen und erklären den Inhalt. Weiters tragen sie zur allgemeinen „Stimmung“ eines Texts maßgeblich bei.

Dementsprechend braucht dein Bildmaterial von Zeit zu Zeit einen kleinen Refresh. Ein Beispiel: In einem Artikel über ein bestimmtes Hotel oder Restaurant hast du vor einiger Zeit vielleicht noch Bilder von Menschen mit Maske verwendet – heute würdest du womöglich andere Bilder wählen.

Das Gute daran: Durch neues Bildmaterial wirkt dein Artikel automatisch „frischer“.

Tipp 4

Schaffe neue Möglichkeiten!

Aus eins mach viele oder All-in-one? Beim Content Gardening ist alles erlaubt! Denn auch, wenn du einen alten Artikel theoretisch 1:1 neu posten könntest, kannst du trotzdem etwas Neues daraus machen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem List-Post, in dem du deine fünf erfolgreichsten Artikel zusammenfasst („Die 5 besten Tipps für …“)? Oder mit einem kleinen E-Book aus thematisch ähnlichen Blogbeiträgen?

Tipp 5

Lass Raum für Wildwuchs!

In einem schönen Garten stimmt das Gesamtkonzept. Ob perfekt getrimmt oder kreatives Chaos: Gemeinsam ergeben die Pflanzen ein großes, blühendes Ganzes – genau wie in deinem Content-Garten.

Lass dabei aber immer auch ein bisschen Raum für Wildwuchs! Sei mutig und überrasche deine User – im Rahmen deiner Brand Identity – immer wieder mal mit lustigen, kreativen und unerwarteten Inhalten. Das hält deinen Garten frisch und interessant und sorgt dafür, dass die Besucher:innen immer wieder gerne vorbeischauen.

Du brauchst Hilfe in deinem Content-Garten?

Du bist einfach keine geborene (Content-)Gärtner:in? Macht nichts! Das Team von punkt & komma hilft dir im Rahmen eines professionellen Content Audits gerne dabei, deine Inhalte zu sichten und zu optimieren.

Du möchtest dich vorher noch mehr ins Thema einlesen? Dann wirf doch einen Blick in unser Online-Magazin! Dort gibt’s einen spannenden Artikel zum Thema Content-Recycling.

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