Vor-Ort-Recherche

Warum eine Recherche vor Ort sinnvoll ist

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Portrait von Christin Wald | © punkt & komma
Christin Wald
Content-Redakteurin & Content Strategist

Stell dir folgende Situation vor: Du bist Content-Redakteur und hast den Auftrag bekommen, die Webseite einer großen Urlaubsdestination in Österreich inhaltlich auf Vordermann zu bringen. Nachdem du mit deinem Kunden die Personas ausgearbeitet, die Ziele definiert und die Themen durchgesprochen hast, geht es nun ans Eingemachte – ans Textieren.

Webseite, Blogs, Unternehmensbroschüren, Magazinartikel, Social-Media-Postings … meist steht dir eine Flut an Informationen aus den unterschiedlichsten Medienformaten zur Verfügung. Teilweise guter Stoff, teilweise aber auch überflüssige Inhalte. Allein die Selektion bedarf schon mühsamer Vorarbeit.

Und dann schreibst du drauf los: „Imposante Berggipfel, traumhafte Ausblicke, smaragdgrüne Seen und präparierte Pisten, soweit das Auge reicht.“ Klingt eigentlich nach einer wunderschönen Gegend, zugleich aber auch irgendwie abgedroschen. Die Frage ist, ob es vielleicht versteckte „Schmankerln“ gibt, die aus den Infobroschüren gar nicht herauszulesen sind? Was macht die Region tatsächlich aus?

Wer ein vorbildlicher Redakteur sein möchte und die Zeit hat, sollte unbedingt vor Ort recherchieren und Menschen, Natur und Kultur aus der Nähe betrachten. Welche positiven Nebeneffekte die Recherche vor Ort außerdem hat und wie du dich bestens darauf vorbereitest, erfährst du jetzt!

Ein offener Schreibblock mit Kugelschreiber von punkt & komma. | © punkt & komma

3 Gründe, weshalb du vor Ort recherchieren solltest

Aus erster Hand: Unternehmen, Menschen und Umgebung

Auch wenn du eine enorm gute Vorstellungskraft hast, dich in Menschen hineinversetzen kannst und eine Landschaft direkt vor Augen hast, ohne je dort gewesen zu sein – es ist nie das Gleiche als Land und Leute live kennen zu lernen! Erst dabei erlebst du die Atmosphäre, spürst den Spirit. Und bekommst exklusive Einblicke in das Unternehmen und die Region.

Du erfährst vielleicht Dinge, die der Kunde als selbstverständlich betrachtet und daher nie erwähnt hätte, die aber von enormer Bedeutung sind. Oder du kannst dein Gegenüber davon überzeugen, wichtige Themen aufzugreifen und auszubauen.

Ein Beispiel aus der punkt & komma-Erfahrungskiste: Unser Kunde war sich nicht sicher, ob er das Thema „barrierefrei Urlauben“ auf seiner Website thematisieren sollte. Die Vor-Ort-Recherche hat gezeigt: In kaum einer anderen Tourismusregion wird so viel für Menschen mit Handicap getan. Das war unserem Kunden gar nicht richtig bewusst.

Was danach passiert ist? Wir haben eine Content-Seite aufgebaut, mit allen Informationen, die Gäste betreffend barrierefreien Urlaub erhalten sollten, und damit eine neue Zielgruppe angesprochen.

Foto von einem Paar beim Schneeschuhwandern in den Bergen | © punkt & komma
Der direkte Draht: Beziehungsaufbau leicht gemacht!

Vor Ort unterwegs zu sein, bedeutet mehr als die Umgebung zu erkunden. Sprich mit deinen Kunden, baue eine Beziehung auf! Sobald eine Grundlage aus Vertrauen, Verständnis und Einsatz geschaffen wurde, können Kundenbeziehungen entstehen, die ein Leben lang halten. Stell Fragen und interessiere dich für die Antworten! Wichtig dabei: Bleib authentisch! Das Einzige, was du verkaufst, bist du selbst …

Zwei Mitarbeiterinnen von punkt & komma beraten. | © punkt & komma
Einfach und schnell: die Themensammlung

Eine Recherche ist die Grundvoraussetzung, um Themen für beliebte Inhalte zu finden und zu entwickeln. Meist wird dafür das Internet herangezogen. Wir sagen: Die Mischung macht’s aus! Wenn du mit den Menschen vor Ort geredet hast, wirst du sofort Ideen bekommen, die du hinterher in irgendeiner Art und Weise verwerten kannst – ob für den nächsten Blogbeitrag oder Post auf Facebook.

Zusammengefasst: Durch die Recherche vor Ort …

  • wird die Qualität deiner Inhalte gesteigert,
  • kannst du beim Schreiben Emotionen viel besser vermitteln,
  • bist du in der Lage, durch deine gesammelten Eindrücke die Informationen leichter und schneller zu selektieren,
  • schaffst du eine gute Vertrauensbasis zu deinem Kunden,
  • und erhältst ganz nebenbei Eindrücke, die dich auf neue Ideen bringen und zu weiteren Themen inspirieren.

Übrigens: Nicht nur im Tourismusbereich, sondern auch wenn du für Kunden aus anderen Branchen schreibst, ist eine Recherche vor Ort überaus sinnvoll!

So gehst du bei der Recherche am besten vor:

Was vor dem Termin zu tun ist:

  • Infos einholen. Sammle bereits vorab alle Informationen, die du finden kannst. Ob via Webseite, Zeitungen, Zeitschriften oder Social Media etc. So erhältst du gleich einen ersten Eindruck und bist auf den Kunden bestens vorbereitet.
  • Fragen aufschreiben. Was zeichnet die Region, das Unternehmen, die Zielgruppe bzw. die Personas aus? Was macht den Kunden so einzigartig? Du kannst dich da an den typischen W-Fragen orientieren. Gestützt werden deine Fragen schließlich durch deine Beobachtungen.
  • Einmal zum Mitnehmen. Block, Stift, Tonbandgerät und eine Kamera dürfen bei der Recherche vor Ort nicht fehlen. Dann ist es hinterher einfacher, die Gedanken zu sortieren und sicher zu sein, dass keine Infos verloren gegangen sind. Erinnerungsstützen sind immer sinnvoll.
Ein offener Schreibblock mit Kugelschreiber von punkt & komma. | © punkt & komma
Was du vor Ort tun solltest:
  • „Mitbringsel“. In den meisten Firmen liegen Folder, Flyer, Broschüren und Co. auf. Falls nicht – frag danach! Sie bringen dir weitere Inhalte, die dir das Textieren später erleichtern.
  • Mitschreiben. Schreib dir die wichtigsten Beobachtungen und Statements auf!
  • Sei interessiert! Stell deine Fragen und versuche den Kunden zu verstehen! Wenn ihr eine Vertrauensbasis geschaffen habt, wirst du dir hinterher in der Kommunikation viel leichter tun.
  • Frag nach! Du hast etwas nicht verstanden? Es gibt Missverständnisse? Sprich sie an und kläre sie! Vor Ort und persönlich ist die perfekte Gelegenheit dazu.
Verfassen von SEO-Texten. | © punkt & komma
Was danach passiert:
  • Protokoll führen. Schreib – am besten direkt im Anschluss an den Besuch – ein Protokoll über deine Eindrücke und fasse deine Gedanken zusammen! Du wirst sehen: So gehen die Texte später wie von selbst von der Hand!

Falls du nun vor lauter Informationsflut, neuen Eindrücken und Ideen an einer Schreib- und Denkblockade leidest – schau dir doch einfach unsere 10 Tipps an, wie du sie löst! Und wer wissen will, wie so ein Recherchetag ausschauen kann -> hier klicken!

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