Textlängen im Web

Auf die Länge kommt es an!

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Portrait von Susanne Gmachl | © punkt & komma
Susanne Gmachl
Content-Marketer & Content Strategist

Du hast gerade eine Headline mit 9 Wörtern gelesen.

Findest du diese Überschrift zu kurz oder zu lang? Wie du bestimmt schon weißt, gibt es bei der Content-Erstellung eine Menge Kriterien zu beachten. Da wäre zu allererst das Thema. Aber auch deine Personas, die Wahl des Mediums und die Optimierung des Contents für das jeweilige Medium. All diese Kriterien tragen dazu bei, ob dein Content toppt oder floppt.

Du fragst dich nun, woraus sich die Textlänge eigentlich ergibt? Nun, das hängt von zahlreichen Faktoren ab. Da wäre zum einen das Thema: Es macht nicht viel Sinn, auf Biegen und Brechen weiterzutexten, wenn alles Wichtige gesagt wurde. Wenn du nach 400 Wörtern alles geschrieben hast, um die Bedürfnisse deiner Personas zu stillen, ist das prima! Aber manchmal braucht es eben auch ein paar mehr Worte – etwa 1.000 Wörter, oder vielleicht sogar 2.000 Wörter.

Dazu kommen noch weitere Faktoren:

  • die Content-Art (siehe die Grafik etwas weiter oben)
  • das Ziel, das du mit deinem Content erreichen willst
  • das Gerät, auf dem dein Content später gelesen wird

Title und Description

Die Metatags

Metatags werden leider immer noch viel zu oft stiefmütterlich behandelt oder sogar vergessen. Ob mit Absicht oder nicht – gut ist das nicht. Denn Title und Description sorgen dafür, dass Google deine Inhalte einem gewissen Thema zuordnen kann. Und dass deine Personas deine Inhalte finden. Zudem sind sie das Erste, das deine potenziellen Kunden von dir lesen – und sie dazu bringt, auf deine Webseite zu klicken. Und zwar direkt in der Suchergebnisliste! Aktuell schenkt uns Google folgenden Platz für unsere Metatags:

Title: maximal 60 Zeichen – achte jedoch auf das jeweilige CMS. Nicht überall werden auch tatsächlich 60 Zeichen ausgespielt.
Description: maximal 155 Zeichen. Bei der Länge gilt in Sachen CMS dasselbe wie beim Title.

Warum wir von Platz und nicht von Zeichen sprechen? Nun, das ist schnell erklärt: Google rechnet nicht nach Zeichen – sondern nach Pixel. Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung: Fasst ein Lift sechs Personen, ist es ein Unterschied, ob nun sechs rankenschlanke Kinder oder sechs korpulente Erwachsene im Aufzug stehen. Und ein „m“ braucht nun einmal mehr Platz als ein „i“.

Tipp: Verpacke in den Title übrigens unbedingt deine Marke und in die Description einen Call-to-Action!

Mehr zum Thema Metatags findest du in „Content Marketing – das Workbook“.

Headlines und Zwischenüberschriften

Headlines und Zwischenüberschriften zählen zu den wichtigsten Elementen deines Textes. Sie verschaffen deinen Lesern einen ersten Eindruck, einen Überblick und last but not least sind sie höchst SEO-relevant. Was das Textieren von Headlines und Zwischenüberschriften so schwierig macht? Du musst mit wenigen Worten ziemlich viel sagen – und noch dazu hübsch verpacken.

Viele „scannen“ ausschließlich über die Headlines und noch dazu nur die ersten und letzten Wörter. Deshalb sollte deine perfekte Überschrift auch nicht mehr als sechs Wörter lang sein. Das geht nicht immer. Das wissen wir besonders gut. Aber bei der optimalen Länge von Headlines gilt: In der Kürze liegt die Würze.

Schreibmaterial und Workbook punkt & komma.  | © punkt & komma

Webtext

Auf die Satzlänge kommt es an!

Ein Satz mit 27 Wörtern:
Im Web lieben wir kurze und prägnante Sätze – aber bitte nicht so wie in einem Kinderbuch, denn auch das Niveau deiner Leser sollte beim Webtexten berücksichtigt werden.

Drei Sätze mit je sechs Wörtern:
Wir lieben kurze und prägnante Sätze. Aber nicht so wie im Kinderbuch. Berücksichtige auch das Niveau der Leser.

Zwei Sätze mit je acht und 16 Wörtern:
Im Web sind kurze und prägnante Sätze gefragt. Aber nicht so, als stammen sie aus einem Kinderbuch – berücksichtigen Sie das sprachliche Niveau Ihrer Leser.

Na … liest du den Unterschied? Kurz und prägnant bedeutet nicht, dass du auf vernünftige Satzgefüge mit Haupt- und Nebensätzen verzichten musst.

Die Faustregel: Ist dein Satz länger als 15 bis 17 Wörter, überprüfe ihn nochmals! Streiche unnötige Füllwörter. Setze Verben ein. Oder mache einfach zwei Sätze daraus.

Wie lange sollte er denn nun sein?

Der Blogbeitrag

Nun noch zu einem Thema, das auch wir Webtexter und Online-Marketer wieder und wieder diskutieren: die perfekte Länge eines Blogbeitrages. Die Meinungen dazu sind gespalten. Denn einerseits ist die Länge des Contents maßgeblich für das Ranking verantwortlich. Andererseits macht es keinen Sinn, deinen Artikel mit unnötigen Floskeln und unwichtigen Infos in die Länge zu ziehen. Dann lieber ein kürzerer Text. Oder gar keiner.

Die punkt-&-komma-Faustregel lautet daher: Ein Blogbeitrag ist so lange, bis alles Wichtige und Relevante gesagt wurde. Wir starten am liebsten ab 600 Wörtern.

Mehr zur optimalen Content-Länge und alles zu einer erfolgreichen Content-Strategie findest du auch in „Content Marketing – das Workbook. Schritt für Schritt zu erfolgreichem Content“.

Webtext-Produktion für E-Commerce. | © punkt & komma

Der Betreff im Newsletter

Du hast nur eine Chance …

… deine Empfänger zu überzeugen. Denn wer den Betreff versemmelt, hat bereits verloren. Oder hast du schon einmal einen Newsletter mit dem Betreff „Herzlich Willkommen bei unserem Newsletter“ geöffnet? Na eben! Maximal 50 Zeichen sollte dein Newsletter-Betreff haben. Da die verschiedenen E-Mail-Programme jedoch variieren, ist es von Vorteil, das Wichtigste zuerst zu schreiben.

Alles Wissenswerte für Newsletter-Betreffs haben wir für dich zusammengefasst: von der idealen Betrefflänge bis zu Signalwörtern!

Texte für Facebook

„Mehr anzeigen“ … nicht!

Ja, wir geben es zu. Auf Facebook gilt: je kürzer, desto besser. Die ideale Länge eines Facebook-Posts liegt bei 100 bis maximal 250 Zeichen. Und ja, wir geben auch zu, dass das selbstverständlich nicht immer geht. Trotzdem: Erscheint ein „Mehr anzeigen“ bei deinem Facebook-Posting, ist das nicht so optimal. Warum das so ist? Das Leseverhalten auf Facebook ist noch einmal grundlegend anders als das Leseverhalten einer Website.

Die meisten nützen Facebook mobil – also am Smartphone oder Tablet. Sie öffnen den Newsstream und scrollen mal nach unten. Wenn etwas interessant klingt, halten sie inne. Niemand klickt auf „Mehr anzeigen …“ um herauszufinden, ob sich dahinter etwas Interessantes versteckt. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich und wie so oft die Regel. Aber kommt es mal vor, dass der Text wirklich länger ist, solltest du deine Fans mit den ersten 100 Zeichen bereits catchen.

By the way: Dieser Magazinbeitrag besteht aus 993 Worten, 6.445 Zeichen, 38 Absätzen und 112 Zeilen.

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